Medienprojekt an der Grundschule am Rain: Bewusster Umgang mit digitalen Medien

Smartphones und soziale Netzwerke wie WhatsApp oder Instagram sind bereits im Grundschulalter allgegenwärtig. Um Kinder, Eltern und Lehrkräfte beim verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen, startete die Grundschule am Rain in enger Zusammenarbeit von Elternbeirat, Förderverein, Schulsozialarbeit und Lehrkräften ein umfangreiches Medienprojekt. Das Projekt wird von der Waisenhausstiftung Siloah und dem Förderverein der Grundschule finanziell unterstützt.
Es besteht aus drei Bausteinen. Der erste Baustein zielt darauf ab, Grundschulkinder frühzeitig für die Chancen und Risiken digitaler Medien zu sensibilisieren. In Workshops mit den Klassen 2 bis 4 vermittelte Medienexperte Jörg Kabierske den Schülern Grundregeln für den Umgang mit sozialen Medien. Leitfragen waren unter anderem: Wann sollte man Hilfe von den Eltern holen? Wie geht man mit fremden Personen oder fragwürdigen Inhalten im Netz um? Es zeigte sich, dass viele Kinder bereits Medien nutzen, jedoch oft ohne tiefgehendes Verständnis. Ziel ist es, den Kindern frühzeitig die notwendige Medienkompetenz zu vermitteln.
Der zweite Baustein richtet sich an die Eltern. In einem Vortrag, den mehr als 120 interessierte Eltern besuchten, gab Kabierske Erziehungstipps zur Mediennutzung und warnte vor den Gefahren des Internets, darunter Datenweitergabe, Cybermobbing und ungeeignete Inhalte. Er betonte, dass Eltern eine Vorbildfunktion haben und empfahl, gemeinsam mit den Kindern Inhalte zu betrachten und darüber zu sprechen. Besonders für Grundschulkinder empfahl er eine tägliche Bildschirmzeit von maximal 30 Minuten. Er sprach sich klar gegen eigene Smartphones für diese Altersgruppe aus.
In Zukunft sollen in regelmäßigen Abständen weitere Vorträge folgen. Der Elternvortrag wurde als themenbezogene Veranstaltung für die Verlängerung der FF-Karte Isny, der Elternbildungskarte
der Stadt Isny im Allgäu anerkannt.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Möglichkeit für Eltern, eine freiwillige Selbstverpflichtung zu unterzeichnen, die den Grundschulkindern kein eigenes internetfähiges Smartphone zugesteht. Dies soll vor allem Gruppenzwang entgegenwirken und den Eltern den Rücken stärken.
Der dritte Baustein ist eine Fortbildung für Lehrkräfte, welche diesen ermöglichen soll, das Thema altersgerecht und fachkundig im Unterricht zu behandeln.